Für die Sicherheit der Verkehrsteilnehmer in Strassen- und Bahntunneln hat die Belüftung im Normalbetrieb und im Ereignisfall (Brand) eine hohe Bedeutung.
Im Normalbetrieb stellt die Lüftung den Abtransport von Abgasen oder feuchter Warmluft (Gefahr der Kondensation) oder Nebel sicher. Die sehr korrosiven Umgebungsbedingungen durch Abgase, Feuchtigkeit und Salz stellen hohe Anforderungen an die Materialqualität und die Verarbeitung.
Im Ereignisbetrieb (Brandfall) muss die Tunnellüftung giftige, heisse Brandgase und Rauch gezielt abführen, um betroffenen Verkehrsteilnehmern die Flucht aus dem Tunnel zu ermöglichen.
Dabei kommen in der Regel drei Konzepte zur Anwendung:
Rauchgasabsaugung über die Zwischendecke
Wärmesensoren erkennen den Brandort im Tunnel und Öffnen gezielt dort 2-3 Absaugklappen zur Zwischendecke hin.
Grosse Axialventilatoren ziehen die Rauchgase nach oben ab zu einem Kamin. Klappen und Ventilatoren sind redundant ausgeführt und können Brandgasen von 400°C und mehr längere Zeit bei vollem Betrieb widerstehen.
Längslüftung über die Portale
An der Tunneldecke angebrachte Strahlventilatoren erzeugen einen Schub zur Rauchgasabfuhr zu den Portalen oder zu Absaugöffnungen hin.
Je nach Lage des Brandortes können die Strahlventilatoren auch reversiert betrieben werden. Auch die Strahlventilatoren müssen heissen Brandgasen eine gewisse Zeit bei vollem Betrieb widerstehen können.
Überdrucklüftung von Sicherheitsstollen
Insbesondere längere Tunnel sind mit einem parallel verlaufenden Sicherheitsstollen ausgestattet. In regelmässigen Abständen kann man über Fluchttüren in den Stollen gelangen.
Um ein Eindringen von Abgasen oder Rauchgasen in den Fluchtstollen zu verhindern, wird über eine Überdrucklüftung stets Frischluft von Aussen in den Fluchstollen geführt.
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